Praxis

Auf dem Campus Göppingen der Hochschule Esslingen plant das Team aus andOffice Architekten und WoodenValley einen Vorzeigebau in Sachen Nachhaltigkeit, Energiemanagement und Digitalisierung. 

Gefördert durch

Anforderungen

Das Reallabor GEFION soll, ausgestattet mit Gebäudesensorik der Fa. RYSTA, Daten während der Nutzung als Seminarraum erfassen. Im späteren Verlauf des Projektes werden noch andere Nutzungsszenarien angestrebt und gleichwohl gemessen.

Ein auf dem Grundstück bereits vorhandenes Holzmodul soll im Sinne des Urban Mining Konzeptes als Recylingmatrialquelle dienen und für das obere Geschoss (Technikraum) benutzt werden.

Der Holzbau verfügt dann über 2 Vollgeschosse. Im gedämmten Erdgeschoss sind ein Windfang und ein Seminarraum untergebracht. Im nicht beheizten Obergeschoss wird die Haustechnik vorgesehen. Um mit dem Neubau vergleichbare Messwerte zu erhalten, sollen die energetischen Mindestanforderungen des KFW55 Standards eingehalten werden. Die Fenster sollen einen schlechterern Standard wiederspiegeln.
Das Reallabor wird für eine Standzeit von 24 Monaten in Göppingen konzipiert und soll danach für Forschungsarbeiten an andere Hochschulen oder Universitäten verschenkt werden.

Adaptive Planung

Für die Fassade des Forschungspavillions wird die Verwendung von recyclierten Baustoffen vorgeschlagen.

Das Erscheinungsbild des Pavillons wird abhängig von der jeweiligen Verfügbarkeit von Baumaterialien und -elementen auf Materialbörsen zum Zeitpunkt der Erstellung.

Nur das Traggerüst in Holzständerbauweise wird mit Vorlauf geplant. Die Achsmaße sind dabei flexibel und passen sich an die Maße der verfügbaren Fassadenelemente an.

Ablauf Fügung

Das Technikmodul wird aus dem Werk angeliefert und auf das bauseits vorbereitete Raummodul gesetzt.
Zusammen ergeben das Raummodul und das Technikmodul den Forschungspavillon.
 
Der Boden des Technikmoduls dient dabei als Funktionsdecke für mögliche Nutzungen im Raummodul. Folgende Medien könnten dabei bereitgestellt werden:
  • Heizung / Kühlung
  • Strom / Steckdosen
  • Beleuchtung
  • Datekabel / W-LAN
  • Sensorik für Raumluftmessungen
In Summe erzeugt das Raummodul über Materialität und Geschossigkeit campusweit eine Signalwirkung welche zur Wahrnehmung und Nutzung beiträgt.

Ablauf Fertigung

Es wird vorgeschlagen den Forschungspavillion aus zwei Raummodulen in separaten Fertigungsprozessen zu erstellen. Als Tragsystem dient ein sortenreinrückbaubarer

Holzständerrahmen. Dieser kann bauseits gefertigt oder vorkonfektioniert geliefert werden. Das Achsmaß des Rahmens wird flexibel auf die Abmessungen von recyclierten Tür- und Fensterelementen angepasst. Die Ausfachung erfolgt mit Naturmaterialien wie z.B. Strohballen oder Hanfkalksteinen.

Das Einbringen der Dämmung schafft bei den studierenden ein Bewusstsein für dessen Eigenschaften.

Das Technikmodul wird werkseits gefertigt und mit der komplette Haustechnik ausgestattet. Im Werk können alle Systeme wettergeschützt aus einer Hand installiert werden. Je nach Anforderung und Systembemessung kann das Technikmodul in gedämmte und ungedämmte Abschnitte unterteilt werden. Das Modul ist flexibel und resilient lässt nachträgliche Anpassungen zu.